Stand: 18.05.2018
Damit die Energiewende ein Erfolg wird, müssen unsere Stromnetze an die neuen Anforderungen angepasst werden. Neben einer Ertüchtigung auf den unteren Spannungsebenen, in welche die meisten Erneuerbare Energien-Anlagen einspeisen, müssen auch neue Höchstspannungsleitungen gebaut und bestehende ausgebaut werden.
Eine erste Welle an Netzausbauprojekten wurde durch das Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) von 2009 angestoßen. Von den 22 darin definierten Projekten betreffen 10 auch NRW.Von diesen sind laut der Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage von mir aktuell drei Projekte in Betrieb, zwei im Bau und fünf noch in Planung, wobei die Planungsstände bei diesen je Streckenabschnitt stark variieren und z.T. bereits ebenfalls in Betrieb sind.Neben den EnLAG-Projekten gibt es noch weitere Projekte, die auf dem Bundesbedarfsplangesetz von 2013 und dem zugehörigen Bundesbedarfsplan basieren. Von den Projekten, die sich aktuell in konkreter Planung befinden, betreffen vier NRW.
Die Verstärkung der Leitung zwischen Hamm Uentrop und Kruckel ist dabei bereits realisiert. Die neue Verbindungsleitung nach Belgien (ALEGrO) befindet sich im Planfeststellungsverfahren (entspricht dem Baugenehmigungsverfahren) und soll 2020 fertiggestellt werden. Für das Neubau-Projekt Ultranet zwischen Osterath und Philippsburg (Ba-Wü) werden die Antragsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren im zweiten Quartal 2018 erwartet. Das Neubau-Projekt A-Nord zwischen Emden und Osterath befindet sich noch in der Stufe davor. In der Bundesfachplanung wird aktuell über einen ca. 1000 Meter breiten Korridor entschieden, in welchem dann die Planungen für die konkrete Tresse vorangetrieben werden. Dazu gibt es sogenannte Antragskonferenzen, auf welchen man seine Einwendungen gegen die Planung artikulieren kann.
Die Liste der Projekte auf Grundlage des Bundesbedarfsplans ist jedoch keineswegs statisch, sondern unterliegt einer regelmäßigen Überprüfung und Ergänzung. Der von der Bundesnetzagentur bestätigte Netzentwicklungsplan für die Jahre 2017-2030 enthält allein im Vergleich zum Bundesbedarfsplan von 2015 knapp 1.000 zusätzliche Trassenkilometer, von denen der Großteil als Verstärkung bereits bestehender Verbindungen geplant ist. Es ist aber auch bereits eine weitere Verbindungsleitung nach Belgien geplant.
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