Nach den Ende Februar an die Landesregierung übersandten und veröffentlichten Planungen von RWE soll östlich des Hambacher Waldes eine Fläche von ca. 600 ha zerstört werden. Die vollständige Zerstörung des in diesem Bereich liegenden Ortsteils Kerpen-Manheim und die Vernichtung landwirtschaftlich hochwertiger Böden wären die Folge. Neben einer unwiederbringlichen Zerstörung von Heimat, Wohnraum und kultureller Identität, wären davon auch, aufgrund fehlender Flächenpotenziale, die Möglichkeiten der Stadt Kerpen drastisch eingeschränkt, am Strukturwandel zu partizipieren. RWE begründet die Abbaggerung bis in eine Tiefe von 50 Metern damit, dass zur Stabilisierung der Böschungen des Tagebau Hambach Abraum gewonnen werden müsse. Eine Prüfung von Alternativen hat jedoch offenkundig bislang nicht stattgefunden, verweist RWE in den Unterlagen zum Revierkonzept doch einzig auf historische Prüfungen von alternativen Massenkonzepten, die sich auf gänzlich andere Sachverhalte bezogen. Beispielsweise die Argumentation des Unternehmens, gewinnbare Massen an der „Sophienhöhe“ wären nicht geeignet, gilt es zu hinterfragen. Denn laut früheren Aussagen des Unternehmens ist es technisch möglich, nichtstandsichere Massen in standsichere Massen aufzuwerten. Die Landesregierung hat in ihrer Antwort auf meine Kleine Anfrage 3387 angekündigt, das RWE-Revierkonzept auch unter dem Aspekt der Massenbeschaffung für die Wiedernutzbarmachung zu prüfen.
Daher habe ich mit dieser Kleinen Anfrage bei der Landesregierung nachgehakt.
In der Antwort der Landesregierung werden einige Fragen nicht oder nur teilweise beantwortet. Im Kern verweist die Landesregierung auf die sich in Erarbeitung befindliche Leitentscheidung, in welcher das von RWE vorgelegte Konzept kritisch geprüft werde, mit dem Ziel die Flächeninanspruchnahme zu minimieren.
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