Die Kinder von heute haben ein Recht darauf, dass wir, die heute politisch Verantwortlichen, alles dafür tun, dass der Klimawandel abgemildert wird und wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen. In 30 Jahren wird mein Patenkind Emma etwa so alt sein wie ich es heute bin. Ich will, dass sie uns dann nicht vorwerfen kann: "Ihr habt vom Klimawandel gewusst und nicht genug getan!"
Anlässlich der Klimaverhandlungen in Paris machte der Grüne Klimaschutzminister Johannes Remmel klar, dass auch in Zeiten, in denen die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, in denen große Flüchtlingsbewegungen Europa erreichen und terroristische Gewaltakte die Welt erschüttern, der Klimaschutz ein ganz zentrales Thema auf der politischen Agenda bleiben muss. Im wärmsten November seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sind die Flüchtlingsströme, die uns derzeit erreichen, nur ein harmloser Vorgeschmack auf die Massenbewegungen, die ein ungebremster Klimawandel auslösen wird.
Ich berichtete in meinem Redebeitrag von der beeindruckenden Begegnung, die wir am Vortag in unserer Fraktionssitzung mit dem 18-jährigen Klimaschutzaktivisten Jona Ibels hatten, der sich seit seinem 11. Lebensjahr in der Initiative „Plant for the Planet“ engagiert. Wir Erwachsenen, so verglich uns Jona, seien wie die Affen, die jetzt die eine Banane nehmen und nicht fünf Bananen, die wir in sieben Stunden haben könnten. Uns fehle die Fähigkeit nachhaltig zu denken, wir verbrauchen jetzt und sofort ohne an morgen zu denken.
Und so wäre es für uns, so sagte er es uns mit fast schon schmerzlicher Direktheit, vielleicht auch gar nicht so schlimm, wenn wir jetzt die fossilen Energieträger verbrauchten und entsprechende Mengen Treibhausgase freisetzten. Denn in 20, 30 oder 40 Jahren würden wir ja nicht mehr leben, wir würden die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr miterleben müssen. Aber für junge Menschen wie Jona trifft dies nicht zu, er wird die gesamte Wucht des Klimawandels erleben und daher wurde er zum Klimaaktivisten.
Deshalb haben sich Jona und seine Freunde zum Ziel gesetzt, in jedem Land der Erde eine Millionen Bäume zu pflanzen. 100.000 Kinder sind es heute, die gemeinsam Bäume pflanzen und viele weitere Kinder für das Projekt begeistern.
Die Kinder haben ein Recht darauf, dass wir, die politisch Verantwortlichen, alles dafür tun, dass der Klimawandel abgemildert wird und wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen, dass auf der Pariser Klimakonferenz verbindliche Klimaschutzziele festgelegt werden, die eine deutliche Verringerung des Treibhausgasausstoßes zur Folge haben.
Doch der Klimaschutz vor Ort entscheidet über den Erfolg unserer Bemühungen, was auch immer das Ergebnis der Pariser Verhandlungen sein wird. Vor Ort wird das Energiesystem umgebaut, dezentral und erneuerbar. Das haben auch weite Teile der Wirtschaft erkannt. Finanzinvestoren wie Warren Buffett, Allianz, Axa, sogar der ursprüngliche aus dem Ölgeschäft kommende Rockefeller Brothers Fund ziehen ihre Investments aus den Fossilen ab und investieren das Geld stattdessen in Erneuerbare. Auch RWE hat die Zeichen der Zeit erkannt und gliedert nun die Zukunftsgeschäfte Erneuerbare, Netze und Digitalisierung aus dem fossilen Portfolio aus. Weder in Schwellenländern, noch in NRW brauchen wir neue Kohlekraftwerke, vielmehr brauchen wir jetzt einen breitgetragenen Plan für ein Ausstieg aus der Kohle, der Strukturbrüche vermeidet.
Ich verspreche, dass ich alles tun werde, um unser Klima zu retten. In 30 Jahren, wenn mein Patenkind Emma etwa so alt sein wird, wie ich es heute bin, will ich nicht auf die heutige Zeit zurückblicken und diese als eine Epoche der vergebenen Chancen bewerten müssen.
Übrigens: Plant for the Planet hatte in Deutschland schon nach drei Jahren den angepeilten millionsten Baum gepflanzt. Das war im Jahr 2010. Im Jahr 2020 wollen sie weltweit 1.000 Milliarden (1.000.000.000.000) Bäume gepflanzt haben. CDU und FDP werden dann wohl noch um die Zukunft des rheinischen Braunkohlereviers kämpfen.
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