86% aller Bielefelder Abwässer und 14% der Gütersloher Abwässer werden im Klärwerk Obere Lutter im Gütersloher Stadtteil Isselhorst aufbereitet, ehe das gereinigte Wasser dann dem Flüsschen Lutter zugeleitet wird. 65% des gesamten Abwassers stammen dabei aus Industriebetrieben und mehreren Krankenhäusern.
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Das Wasser strömt nach Inbetriebnahme in die Kammer der 4. Klärstufe ein.
Und hier liegt eines der Hauptprobleme der heutigen Abwasseraufbereitung: Die ersten drei Reinigungsstufen moderner Klärwerke – die mechanische Reinigung, die biologische Reinigung und die Flockungsfiltration in der dritten Reinigungsstufe – erzielen eine hervorragende Klärung, doch die so genannten Mikroverunreinigungen, Medikamentenrückstände aus menschlichen Ausscheidungen, werden so nicht im erforderlichen Maße abgebaut.
Nach einer erfolgreichen Erprobungsphase von Januar 2011 bis April 2012 hat nun Landesumweltminister Johannes Remmel den Dauerbetrieb der 4. Reinigungsstufe im Klärwerk Obere Lutter in Betrieb genommen. Ein Filterbecken mit granulierter Aktivkohle als letzte Reinigungsstufe des vorbehandelten Abwassers sorgt jetzt für eine erhebliche Reduzierung der Mikroverunreinigungen. Bei einem Investitionsvolumen von ca. 1 Mio. Euro, die zu 80% das Land NRW getragen hat, können nun die organischen Spurenstoffe um durchschnittlich 95% reduziert werden. Die Mehrkosten je Kubikmeter aufbereitetem Abwasser belaufen sich dabei auf etwa 6 Cent.
![DSCN1788 DSCN1788](https://wibke-brems.de/wp-content/uploads/2012/11/DSCN1788_thumb.jpg)
Nach erfolgreicher Inbetriebnahme.
Etwa 100 Klärwerke NRW-weit werden derzeit mit einer vierten Klärstufe im Aktivkohle-Verfahren ausgerüstet, das Klärwerk Obere Lutter ist dabei das Pilotprojekt. Warum dem Landesumweltministerium die flächendeckende Einführung dieser vierten Klärstufe so wichtig ist, erklärte Minister Remmel: 60% des Trinkwassers in NRW wird aus Oberflächenwasser gewonnen, mithin also Wasser, das, anders als sehr alte Grundwasservorräte in großen Tiefen, schon häufig “Kontakt” mit Menschen hatte und somit auch Spurenverunreinigungen aus Arzneimittelrückständen enthält. “Wasser ist unser Lebensmittel Nummer eins und braucht einen besonderen Schutz. Wenn wir Mikroverunreinigungen im Klärprozess eliminieren, sinkt der Aufwand bei der Trinkwasseraufbereitung und sinken auch die Abwasserabgaben der Kommunen,” so Minister Remmel.
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