Seit Mittwochabend fahren die Züge am Essener Hauptbahnhof nur noch Schrittgeschwindigkeit. Der Grund hierfür ist der so genannte Altbergbau. Als Vorbereitung für Baumaßnahmen wurde nahe der Bahnstrecke eine Bohrung in den Untergrund gebracht, da dort ein ehemaliger Stollen vermutet wurde. Die Bohrung ergab in 16m Tiefe nicht nur, dass sich dort wie vermutet ein ehemaliger Stollen befindet sondern auch, dass dort vermutlich in zwei Kohleflözen bisher nicht bekannter Abbau stattgefunden hat. Dieser Abbau und der bekannte Stollen ziehen sich bis unter die viel befahrene Bahnstrecke. Aufgrund des oberflächennahen Abbaus und des unbekannten Ausmaßes wurden dann in Zusammenarbeit zwischen Bergamt NRW und der Bahn die reduzierte Geschwindigkeit als Vorsichtsmaßnahme beschlossen. Im Folgenden wurde mit der Befüllung mit Beton und weiteren Erkundung begonnen. Nach der Sicherung des Untergrunds wird es anschließend darum gehen, wer die Verantwortlichen für diese Stollen sind und wer die Kosten für deren Sicherung übernimmt. Beim bisher unbekannten Abbau in den Flözen "Sonnenschein" und "Wasserfall" könnte es sein, dass kein verantwortliches Unternehmen zu finden sein wird, da es sich entweder um illegalen Abbau zu Notzeiten im Krieg oder um Abbau vor 1840 handelt, über den es keinerlei Unterlagen gibt. In beiden Fällen zahlt letztlich das Land. Diese und weitere Fragen sind in Kürze im Unterausschuss Bergbausicherheit zu erörtern, wir GRÜNE haben dazu einen Tagesordnungspunkt "Altbergbau in Nordrhein-Westfalen - Aktueller Sachstand der Entwicklungen und Erkenntnisse zur Situation in Essen" beantragt.
Bereits im September 2013 stellte uns das Bergamt ihr Präventivprogramm zur Sicherung der Schächte des Altbergbaus vor. Der damalige Bericht ist im Dokumentensystem des Landtags abzurufen. Darüber hinaus stellt das Bergamt auf seiner Homepage einige Informationen zusammen, die von einer Begriffsklärung bis zu einer Karte der vom Altbergbau betroffenen Kommunen reicht.
Aktuelle Informationen, Karten und Fotos sind auf den Seiten der WAZ und des WDR zu finden.
Darüber hinaus hat der WDR heute unter dem Titel "Stille Stollen und lauter Löcher - Welche Risiken hat der Bergbau?" in der Sendung "Eins zu Eins" das Thema behandelt. Ich durfte als Studiogast dabei sein.
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