Fragebogen

Journalismus ist auch das, was nicht geschrieben wird

Lokalredaktionen scheinen Fragebögen als gute Möglichkeit zu sehen, um im Wahlkampf schnell und arbeitssparend viele Informationen von den KandidatInnen zu bekommen und diese übersichtlich und gebündelt an die LeserInnen weiterzugeben. Politische Inhalte auf nichtlokaler Ebene werden grundsätzlich im Mantelteil der Zeitungen abgehandelt und spielen im Lokalteil nur eine untergeordnete Rolle. Das alles wäre aus arbeitsökonomischen Gründen ja nachvollziehbar. Schwierig wird es dann aber, wenn Vorgaben, die von der Redaktion gegeben werden, hinterher nichts mehr wert sind.

So im Fall der Glocke geschehen. 23 Fragen (nicht alle wurden veröffentlicht) wurden gestellt, davon einige politische und einige persönliche Fragen. Vorgabe waren 250 Zeichen maximale Länge der Antwort je Frage. Ohne Rücksprache wurde dann an einigen Stellen gekürzt und verändert. Und zwar an für mich so zentralen Stellen wie meinen politischen Schwerpunkten und meinen Zielen in der Landespolitik. Ebenso ärgerlich auch die Kürzung bei den politischen Vorbildern, bei denen ich bewusst drei Männer und drei Frauen erwähnt habe und nur die Männer von der Glocke aufgezählt wurden.

Weil ich mich im am Samstag in der Glocke veröffentlichten Fragebogen nicht gut wiedergegeben fühle, stelle ich hier alle Fragen (auch die nicht veröffentlichten) und die von mir gegebenen Antworten sowie die veröffentlichten Antworten dar. So kann sich jeder und jede eine eigene Meinung bilden und man sieht: Journalismus ist auch das, was nicht geschrieben wird.

Veröffentlichte Antwort                                    Gegebene Antwort
Name
Wibke Brems
Alter
31 Jahre
Beruf
Elektrotechnik-Ingenieurin Elektrotechnik-Ingenieurin, Landtagsabgeordnete
Wohnort
Gütersloh
Familie
Verheiratet
Kinder
0  -
Politische Schwerpunkte
Energiepolitik, NRW zum Vorreiter der Energiewende machen, Klimapolitik Eine Energiepolitik, die dafür sorgt, dass aus dem Kohleland NRW ein Erneuerbare-Energien-Land wird. Eine Klimapolitik, die die Chancen für unsere Industrie nutzt, den Kommunen neue Möglichkeiten eröffnet und gleichzeitig unserer Verantwortung gerecht wird.
Politische Vorbilder
 Mahatma Gandhi, Nelson Mandela, Cem Özdemir und andere Ich habe keine direkten politischen Vorbilder. Ich bewundere aber einige Menschen aus dem politischen Leben für das was sie erreicht haben, zum Beispiel: Mahatma Gandhi, Nelson Mandela, Cem Özdemir, Olympe de Gouges, Aung San Suu Kyi oder Wangari Muta Maathai.
 Ziele in der Landespolitik
Kinder durch mehr U3-Plätze, bessere Betreuung und längeres gemeinsames Lernen besser fördern.
  •  Kommunen wieder mehr Handlungsspielräume verschaffen.
  • Kinder durch mehr U3-Plätze, Verbesserung der Betreuungsqualität und längeres gemeinsames Lernen besser fördern.
  • Die Weichen für Deutschlands Energiewende in NRW stellen und so das Industrieland NRW zum Vorreiter der Energiewende machen.
 Ehrenamt
  Mitglied im Gütersloher Stadtrat, Sprecherin des Kreisverbands der GRÜNEN
 Hobbys
  Radfahren, Flöte spielen, lesen
Lebensmotto
 Ich bin bislang ohne ein Lebensmotto ausgekommen. Aber für gute Vorschläge bin ich offen.
Stärken/Schwächen
Stärke und manchmal Schwäche zugleich ist meine Ehrlichkeit. Stärke und manchmal Schwäche zu gleich ist meine Ehrlichkeit – privat und politisch.
Lieblings...
...Gericht
 Eis
...Musik
 Michael Jackson zum Hören und Telemann-Sonaten zum Selbst-Spielen
...Kinofilm 
  Forrest Gump und Chocolat
...Urlaubsziel 
Ein Ort, an dem ich durch die Naturnähe wieder zu mir selbst finde
...Literatur    Welche Literatur liegt bei Ihnen auf dem Nachttisch?
 Liebesromane, Reiseberichte. Neben meinem Bett liegt immer ein Stapel unterschiedlicher Bücher, damit ich das lesen kann, was mich aktuell am besten entspannt: Vom schnulzigen Liebesroman bis zum Reisebericht.
...Webadresse
www.wibke-brems.de
Wo entspannen Sie sich? Wie können sie am besten entspannen?
Beim Radeln, einem guten Essen in netter Runde. Entspannung ziehe ich oftmals aus kleinen Dingen und Momenten: Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, einem guten Essen in netter Runde, einem Nickerchen im Zug.
Wie stehen Sie zu einem Nationalpark Senne?
Ein Nationalpark bedeutet nicht nur für die Natur einen Mehrwert, sondern auch für die Menschen und die Wirtschaft der Region, darum werde ich mich auch in Zukunft im Landtag für seine Einrichtung stark machen.
Welche regionalen Straßenbauprojekte sind für sie unverzichtbar? 
Fahrradstraßen, Fahrradschnellwege, Bürgerradwege. So wird das Radfahren nicht nur sicherer, sondern macht auch mehr Spaß!
Sind Sie für eine medizinische Fakultät an der Universität Bielefeld?
Unsere Fraktion und die SPD hatten sich vorgenommen, ein Kooperationsmodell in der Medizinausbild ung zwischen den Unis Bielefeld und Bochum zu prüfen. Wegen der Landtags auflösung wurden die Planungen nicht beendet. Auf Grund der eindeutigen Ergebnisse der Anhörung im Wissenschaftsausschuss zu diesem Thema hatte sich unsere GRÜNE Fraktion zusammen mit der SPD-Fraktion vorgenommen, ein entsprechendes Konzept für ein Kooperationsmodell in der Medizinausbildung zwischen den Universitäten Bielefeld und Bochum zu prüfen. Da sich jedoch der Landtag überraschend aufgelöst hat, konnten die Planungen noch nicht abgeschlossen werden.
Wo sehen Sie Sparmöglichkeiten im Landeshaushalt?
Sinnlose und umweltschädliche Subventionen zurückfahren. Förderprogramme möglichst auf Kreditbasis umstellen. Ökologische Abgaben wie den Kies-Euro oder eine Förder abgabe für Tagebaue sorgen für eine stabile finanzielle Basis. Sinnlose und umweltschädliche Subventionen müssen zurückgefahren werden. Förderprogramme sollten möglichst auf Kreditbasis umgestellt werden. Ökologische Abgaben wie den Kies-Euro oder eine längst überfällige Förderabgabe für Tagebaue sollen für eine stabile finanzielle Basis sorgen.
Wenn es hart auf hart kommt, würden Sie im Landtag eher für den Kreis oder doch mit der Parteilinie stimmen?
Ein solcher Widerspruch ist mir noch nicht begegnet. Generell gilt für mich: Entweder eine Entscheidung ist in der Sache richtig, dann vertrete ich sie auch, oder ich halte sie für falsch. Ein solcher Widerspruch ist mir noch nicht begegnet. Generell gilt für mich: Entweder eine Entscheidung ist in der Sache richtig, dann vertrete ich sie auch oder ich halte sie für falsch. Dann werde ich mich mit aller Kraft dagegen einsetzen!

Über diese Fragen hinaus, stellte die Glocke mir weitere Fragen, die sie nicht veröffentlichte. Der Vollständigkeit halber stelle ich sie hier ebenso vor, wie meine dazu gegebenen Antworten:

Welche Automarke fahren Sie privat?
Ich besitze kein Auto. Innerhalb von Gütersloh erledige ich alles mit dem Rad, weite Entfernungen lege ich mit der Bahn zurück und wenn alle Stricke reißen, hilft Car-Sharing weiter.
Wo bleiben Sie beim Zappen mit der Fernseh-Fernbedienung hängen?
An meiner Wolldecke, mit der ich es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht habe.
Welchen Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Einen Fehler, der bereut und für den sich entschuldigt wird.

 

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