Atomkraft
Teil des Archivs – zuletzt aktualisiert am 3.9.2019
Der Atomausstieg ist erst dann komplett, wenn die gesamte atomare Wirtschaftskette stillgelegt ist. Dazu gehört selbstverständlich auch die Aufbereitung und Anreicherung.
Ende 2021 wird das letzte Atomkraftwerk Deutschlands vom Netz gehen. Obwohl es in NRW kein in Betrieb befindliches AKW mehr gibt, ist NRW dennoch in vielfältiger Weise von den Problemen und Bedrohungen der Atomkraftnutzung betroffen.
Standorte der atomwirtschaftlichen Anlagen in NRW
In NRW selbst lagert an 6 Orten radioaktiver Abfall, im Jahr 2017 waren es insgesamt mehr als 13.000 Tonnen.
Neben dem Zwischenlager Ahaus gibt es an den ehemaligen Atomkraftwerken Würgassen und Hamm-Uentrop Zwischenlager, ebenso am Forschungszentrum Jülich, an der Urananreicherungsanlage in Gronau, sowie an der Konditionierungsanlage für radioaktive Abfälle in Duisburg. Schließlich existiert noch eine vorübergehende Lagerung in der Schmelzanlage für leichtaktive Abfälle in Krefeld.
Atomtransporte in und durch NRW
Einhergehend mit der Lagerung von Atommüll in NRW und bedingt durch die atomaren Aktivitäten in Deutschland und angrenzenden Ländern werden gewaltige Mengen atomarer Produkte und Abfälle durch NRW transportiert. So gab es im Jahr 2017 über 600 Atomtransporte in und durch NRW. Davon 64 Atommülltransporte, 332 (11.500 Tonnen) aufgrund der kommerziellen Urananreicherungsanlage in Gronau sowie mindestens 200 Transittransporte durch NRW.
AKWs in umliegenden Regionen
Die belgischen Bröckelreaktoren in Tihange und Doel stehen dicht an der Landesgrenze und auch das niedersächsische AKW Grohnde ist nur wenige Kilometer von NRW entfernt.
Land und Bund müssen sich für die Stilllegung der gefährlichen Bröckelreaktoren in Belgien und Frankreich einsetzen. Wir brauchen europaweite Regelungen, die es Bürger*innen und Anrainerstaaten ermöglichen, Einfluss auf die Sicherheitsanforderungen von grenznahen Atomkraftwerken zu nehmen.
Seit Anfang März dieses Jahres ist öffentlich bekannt, dass am Standort des stillgelegten Atomkraftwerks Würgassen im Kreis Höxter ein „Logistikzentrum“ für schwach- und mittelradioaktive Abfälle entstehen soll, die im Endlager Schacht Konrad in Salzgitter laut aktuellen Planungen ab 2027 eingelagert werden sollen. Die Kommunikationspolitik der zuständigen Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) hat für breite Kritik gesorgt,...
Am 20. Mai berichteten die Aachener Nachrichten auf ihrer Titelseite darüber, dass die für Atommüll zuständige, belgische Behörde NERAS seit Mitte April überraschend eine Öffentlichkeitsbeteiligung für ein Atommüll-Endlager für die nuklearen Abfälle der Meiler in Tihange und Doel durchführt. Das Verfahren soll schon am 13. Juni enden, trotz geltender Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund der...
Gegen die belgischen Pläne einer Laufzeitverlängerung der AKW in Tihange und Doel und der damit verbundenen Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle formiert sich auf Seiten der Grünen internationaler Widerstand: In einem Brief an Premierministerin Sophie Wilmes fordern Abgeordnete und Europaabgeordnete aus Luxemburg, den Niederlanden, Rheinland-Pfalz und NRW gemeinsam mit Grünen Staatssekretären und Bürgermeistern...
Am Standort des stillgelegten Atomkraftwerk Würgassen im Kreis Höxter soll ein „Logistikzentrum“ für schwach- und mittelradioaktive Abfälle entstehen, die im Endlager Schacht Konrad in Salzgitter laut aktuellen Planungen ab 2027 eingelagert werden sollen. Die Öffentlichkeit wurde von der Standortentscheidung der zuständigen „BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung“ Anfang März genauso überrascht, wie die Politik vor Ort, im...
In NRW existiert in Ahaus im Münsterland ein zentrales Zwischenlager für radioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente. Daneben lagern in NRW an weiteren Standorten radioaktive Abfälle, wie beispielsweise auf dem Gelände des ehemaligen Forschungsreaktors in Jülich. Die Antwort der Landesregierung auf meine Kleine Anfrage 2183 ergab, dass auch bei uns in NRW die Menge an radioaktivem...